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miTAS-Präsentation vor internationalem Publikum

Vom 09. bis zum 11. September findet die diesjährige ICCHP-Konferenz online statt. Das miTAS-Projekt wird sich mit einem Beitrag, der einen Überblick über Voraussetzungen für eine erfolgreiche und langfristige Einführung neuer Technologien gibt, an der Konferenz beteiligen.

Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Beitrag „Implementing New Technological Devices in Social Services: Introducing the miTAS Project” (Einführung neuer Technologien in sozialen Einrichtungen: Einführung in das miTAS-Projekt), verfasst von Vanessa Heitplatz, Cosima Nellen, Lena Sube und Prof. Dr. Christian Bühler, für die ICCHP-Konferenz (International Conference on Computers Helping People with Special Needs) angenommen wurde und am 11.09.2020 vor internationalem Publikum diskutiert werden wird.

Was ist die ICCHP-Konferenz?

Die ICCHP-Konferenz sieht seit mehr als 30 Jahren ihre Hauptaufgabe darin, die Förderung der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) zu unterstützen. Im Fokus stehen hier mitunter unterstützende Technologien (AT) für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen mit besonderen Bedarfen. Um die Forschung, die Technologien, die Vernetzung und den Austausch voranzubringen, bietet die ICCHP-Konferenz jedes Jahr eine Plattform für Forschende, um gemeinsam über neue Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung für Menschen mit Behinderungen zu diskutieren. Zu jeder Konferenz werden wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht, die neueste Forschungen und Projekte vorstellen. Die eingereichten Originalbeiträge durchlaufen ein strenges Peer-Review-Verfahren, in dem sie geprüft und dann als Teil der Springer Lecture Notes in Computers Science (LNCS) veröffentlicht werden. Die LNCS ist eine angesehene Konferenzbandreihe, welche in enger Kooperation mit angesehenen Forschungeinrichtungen und Forschenden aktuelle Projekte, Entwicklungen und Lehrinhalte bspw. aus den Bereichen Techniksoziologie oder Kommunikationstechnologie veröffentlicht. In diesem Jahr findet die Konferenz in digitaler Form vom 09. bis einschließlich 11. September 2020 statt. Zum Programm der ICCHP-Konferenz.

Worum geht es in dem Beitrag?

In unserem Beitrag werden die Ergebnisse der ersten Evaluationsphase des miTAS-Projekts vorgestellt. Diese Evaluation führten wir vor Ort in unseren Partnereinrichtungen im vergangenen November bis Dezember 2019 durch. Hier hatten sowohl die pädagogischen Fachkräfte als auch die Teilnehmenden mit Lernschwierigkeiten und Teilnehmende mit Autismus-Spektrum-Störungen die Möglichkeit, von ihren ersten Erfahrungen des miTAS-Einsatzes zu berichten. Dadurch konnten wir vielfältige Erkenntnisse über die ersten Schritte der miTAS-Nutzung sammeln. So wurde in den Einzelgesprächen mit den Fachkräften deutlich, dass sich diese bisher häufig in einem Spannungsfeld zwischen Zeit- und Personalmangel, organisatorischen Anforderungen und der Nutzung neuer Technologie wiederfinden, die sie sich selbst zunächst aneignen müssen. Dieses Spannungsfeld birgt ein hohes Pensum an Herausforderungen, denen die Fachkräfte bei den ersten eigenständigen Schritten mit der miTAS-App gegenüberstehen. Infolgedessen kommt es immer wieder zur Stagnation bis hin zum Abbruch der Nutzung.

Diese Ergebnisse halfen dabei, notwendige Bedingungen abzuleiten, die für eine langfristige Implementierung und Nutzung neuer Technologien essentiell sind, bspw. Aspekte, um das Interesse und die Motivation zur Nutzung der miTAS-App zu wecken und aufrechtzuerhalten. So wurde basierend auf den Ergebnissen für den praktischen Einsatz verschiedene Materialien (bspw. Flyer und Video-Tutorials) sowie ein angepasstes Workshop-Konzept entwickelt, um die Fachkräfte für das miTAS-Projekt zu gewinnen, sie zu informieren, die Anwendung zu erklären und sie bei der Nutzung mit den Teilnehmenden zu begleiten. Sobald es die aktuelle Pandemielage wieder zulässt, sollen die Ergebnisse, Materialien und Ideen zur Umsetzung in der Praxis getestet und anschließend am Ende des Jahres 2020 evaluiert werden.

Unser Beitrag gibt einen Überblick über Voraussetzungen und Hinweise für eine erfolgreiche und langfristige Einführung neuer Technologien in der Praxis. Dabei ist es essentiell, Fachkräfte und Teilnehmende als Teil des Prozesses zu verstehen, verschiedene Ressourcen zur Verfügung zu stellen und multimedial sowie multididaktisch vorzugehen. Auf diese Weise stärken die technischen Veränderungen die selbstbestimmte und unabhängige Teilhabe am Arbeitsleben langfristig.